Washington – Wohl kaum eine Stadt ist so bekannt aus Film und Fernsehn, sodass es fast unmöglich ist hier unvoreingenommen anzureisen. Zugegebener Maßen haben wir uns die Stadt mit ihren unzähligen Denkmälern und der malerischen Lage am Potomac River deutlich anders vorgestellt; umso beeindruckter waren wir von dem, was wir tatsächlich vorgefunden haben. Die damaligen Stadtplaner hatten das, als sie diese Planstadt entworfen haben, wohl auch so beabsichtigt und man kann sagen, dass es ihnen durchaus gut gelungen ist. Der riesige Soldatenfriedhof und die vielen Denkmäler vermitteln sogar bei uns direkt ein starkes Gefühl von Nationalstolz und einer großartigen Nation. Wobei es natürlich auch Denkmäler z.B. zum Vietnam Krieg gibt, die an nicht so rumvolle Zeiten erinnern sollen. Der Blickwinkel der Amerikaner auf diese Stätten ist aber aus unserer Sicht etwas verzogen und verherrlicht – da merkt man, was man in der Schule gelehrt bekommt ^^

Das weiße Haus geht hierbei mehr oder weniger zwischen den großen Prunkbauten unter und fällt vielmehr durch die Besuchermassen auf, als durch das eigentliche Gebäude.

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts hatten wir mal wieder eine „Free Walking Tour“ gebucht. Hier wollten wir mehr zur Geschichte der Denkmäler und der Geschichte Washingtons erfahren. Mit diesen Touren haben wir wirklich gute Erfahrungen gemacht. Das Konzept ist, dass die Tour „kostenlos“ ist und man dem Guide freiwillig mehr oder weniger Trinkgeld geben kann, wenn man z.B. besonders zufrieden ist. Auch dieses Mal waren wir mit der Tour sehr zufrieden, und das sogar obwohl man in Washington wirklich seeehr viel laufen muss, da es einfach so viel zu sehen gibt und das ganze auch noch ziemlich weitläufig ist. Besonders schön ist auch die ausgiebige Lagune, an der alle großen Männer Amerikas verewigt sind. So werden die Erinnerungen an Martin Luther King, Abraham Lincoln oder auch Thomas Jefferson noch heute stets am Leben erhalten.

Wenn ihr übrigens gerade denkt „Hey das sieht ja aus wie in Japan“ liegt ihr nicht ganz falsch. Die 3750 japanischen Kirschbäume rund um die Lagune, waren ein Geschenk Japans, um die Freunschaft zwischen den USA und Japan zu bekräftigen. Zu unserem Glück waren wir genau zur richtigen Zeit da, um die Bäume in ihrer vollen Blüte sehen zu können.

Insbesondere rund um die Lagune wird der Frühlingsanfang dadurch zu einem wundervollen Naturschauspiel.

Abgesehen von diesem Teil der Stadt, haben wir Washington als eine Stadt des Arbeitens wahrgenommen. Viele hohe Häuser und Büros, lassen die „Innenstadt“ leider etwas trostlos wirken. Auch unsere Suche nach einer schönen Bar oder Kneipe, war nach langer Suche nicht sehr erfolgreich und die Gastronomie schien uns sehr auf „Büroarbeiter“, statt Touristen ausgelegt zu sein. Nach etwa einer Stunde, hatten wir dann doch eine riesige Sportsbar mit mehreren Ebenen auf denen der Bär steppte, für einen Absacker gefunden. So kam es, dass wir dann noch groß über die Regeln des Baseballs philosophierten und uns daraufe einigten, einen Besuch eines Spiels ebenfalls auf unsere Bucketliste zu setzen. Von dort aus machten wir uns dann müden Fußes wieder auf in Richtung Motel, wo uns noch ein nächtlicher Feueralarm aus der Dusche und den Federn reißen sollte. Verbrannt sind wir zum Glück nicht und waren damit dann auch bereit für unseren nächsten Stop, raus aus der Stadt 🙂

Wobei das nicht ganz korrekt ist. Da uns mal wieder nach „asiatischem“ Essen zu Mute war, versuchten wir noch innerhalb der Stadt den nächsten Panda-Express anzufahren. Blöd nur, dass der mitten auf dem Gelände des Pentagons lag und natürlich für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Der Soldat an der Schranke, der ein überaus großes Maschinengewähr im Anschlag trugt, dachte wohl auch, dass Markus in auf den Arm nehmen wollte, als er mit den Worten „we want to go to the Panda Express“ um Einfahrt bat. Dass wir ohne weitere Repressalien wegfahren durften, ist uns noch heute gut in Erinnerung. So ist das, wenn man blind dem Navi vertraut 😉

Simone und Markus

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