First stop tokyo

18. – 19. November 2022

Das Erste was Markus unbedingt machen musste, nachdem wir am Flughafen das japanische Einreiseprozedere hinter uns gebracht hatten, war natürlich zum 7-Eleven zu gehen.

Im Land der Covenience Stores


Die, denen „7-Eleven“ nichts sagt, waren wohl noch nie in Asien, denn die kleinen aber wohlsortierten Supermärkte sind eigentlich überall zu finden.
Der Unterschied in Japan ist allerdings -7 Eleven kommt aus Japan-, dass die kleinen omnipräsenten Supermärkte noch viel mehr Auswahl haben, als in anderen asiatischen Ländern. In Japan kann man dort fast alles erledigen: SIM Karten kaufen, die heimische Beautyecke aufrüsten, zwischen unzähligen Snacks aussuchen und zu guter Letzt unglaublich viel Zeit verbringen, um eins der frisch gekochten Gerichte auszuwählen. Das ist wohl auch das Coolste und das Erfolgskonzept vom 7-Eleven.
Wenn gerade mal kein 7-Eleven in 2 Minuten Gehreichweite ist, läuft man halt einfach zum Family Markt oder zum Lawson, die genau das selbe Konzept haben. Im Laufe unserer Reise haben wir uns in diesen Märkten komplette Menüs zusammengestellt. Aber auch Reissnacks mit Fisch, Fleisch oder Gemüse waren vor allem für Markus immer eine gute Zwischenmahlzeit.

Neben dem Onigiri musste noch etwas zu trinken her – in Markus Fall ein leckerer warmer Grüntee. Alle Tees und Kaffees kann man neben der gekühlten Variante aus einem speziellem Regal auch warm bekommen. Für uns war das irgendwie strange, so ein Warmhalteregal kannten wir bisher nicht – hat uns aber das ein oder andere Mal gerettet, wenn Simone wieder verfrostet war.
Wie man jetzt schon merkt wird Komfort in Japan wirklich groß geschrieben. Die Leute arbeiten unglaublich lange und daher ist vieles so bequem und wenig zeitintensiv wie möglich gehalten. Man sieht auch viele Japaner ihr Essen, abgepackt und fertig für die Mikrowelle, kaufen.
Wer im Übrigen glaubt, dass Japan aufgrund seiner Größe und wenigen Ressourcen sparsam mit Plastik umgeht, ist weit gefehlt; in Japan wird einfach alles in Plastik eingepackt, sogar Plastik in Plastik. Auch beliebt ist das Einpacken von Papiereinkaufstaschen in Plastik, damit die Papiertüte nicht kaputt geht wenn es regnet. Apropos Regen, damit man den Boden nicht nass macht, wird der benutzte Regenschirm auch einfach in Plastik gepackt. Natürlich wird das Plastik auch nicht wiederverwendet, sodern nach einmaligem Gebrauch entsorgt. Ziemlich verrückt, wenn man bedenkt, dass es in dem Land so gut wie gar keine Mülleimer gibt und die Müllautos etwas größer als ein Minivan sind. Der Umgang mit Plastik hat uns wirklich gewundert, da das Land wirklich kein Bewusstesein dafür hat, Plastik zu vermeiden. Für das Land mit der ältesten Kultur der Welt und einer unendlichen Küste, bei dem der Anstieg des Meerlevels wirklich graviernd ist, ziemlich merkwürdig.


Unsere erste Nacht in Ueno

Naja zurück zur Ankunft in Tokyo: Simone der alte Sparfuchs oder schwäbische Hausfrau, wie ihre Eltern gerne mal sagen, hatte mal wieder die günstigste Option in die Stadt recherchiert und so ging es mit dem Pendlerzug, der aber durchaus sehr komfortabel war, anstelle mit dem teuren Schnellzug Shinkansen, in die City. In “die City” kann man eigentlich gar nicht sagen, da Tokyo einfach riesig ist.
Eigentlich sind es viele eigenständige Städte die zusammengenommen Tokyo ergeben. Wir hatten uns dabei ein eher ruhiges Viertel Ueno rausgesucht, bzw. Simone hatte für das Viertel gekämpft 🙂 Das hat sich hinterher als eine echt gute Entscheidung rausgestellt, da andere Viertel wie z.B. Ropongi oder Shinjuku wirklich super busy sind. Ueno ist dagegen mit seinem riesigen Park und guter Anbindung ein echter Geheimtipp.

Für unsere Nächte in Tokyo hatte Simone ein kleines Hostel ausgesucht. Nach einem kurzen Check-In waren wir echt baff! Wir wussten ja, dass die Zimmer klein sind, aber sooo klein hatten wir es uns dann doch nocht vorgestellt. Zum Glück hatten wir ja nur unsere zwei Rucksäcke, sodass gerade noch Platz für unsere Schuhe war. Wer mit einem etwas größeren Koffer anreist, kann den definitiv nicht im Zimmer öffnen. Aber naja, es war gemütlich und sauber, für uns das Wichtigste an einem Zimmer.

Wundersame Toiletten


Als nächstes machte Markus Bekanntschaft mit den so berühmten japanischen Toiletten. Hier muss man vorher erst mal die Bedienungsanleitung lesen, da es vielerlei Funktionen und Knöpfe gibt, die sonst für eine Überraschung sorgen können. Zum Beispiel die Wärmestufe der Klobrille, die auf Maximalstufe so heiß ist, dass einem der Hintern brennt. Wenn man zudem den falschen Knopf für “Hintern waschen” verwendet, schießt einem das Wasser an Stellen, wo man es nicht haben möchte.

Zum Glück sind die Japaner aber Meister der Bedienungsanleitung, denn diese gibt es einfach überall. Zum Beispiel wird erklärt wie eine Duschbrause funktioniert oder wie man einen Wasserhahn aufdreht. Einfach für alles gibt es eine Erklärung, sodass selbst ein in die Zukunft gebeamter Neandertaler sich zurechtfinden würde. Naja irgendwie ja auch nett.


Das Hostel hatten wir vor allem gebucht, da wir es mögen, wenn im Gemeinschaftsraum andere Reisende sind, mit denen man Tipps austauschen oder auch einfach nur quatschen kann. In japanischen Hostels ist das jedoch etwas anders, vor allem in Tokyo, wo die Menschen noch mehr jeder für sind, als in z.B. in Osaka.
In unserem Gemeinschaftsraum, war es daher so ruhig, dass selbst eine fallende Stecknadel zu missmutigen Blicken, der vor allem japanischen Gäste, geführt hätte. Das einzige Geräusch, was gerne tolleriert wird, ist dabei das Schlürfen der Nudeln in einer Nudelsuppe; das gehört in Japan einfach dazu.
Wir haben uns trotzdem sehr wohlgefühlt, da die Mitarbeiter wirklich sehr nett waren und sogar Markus Wunsch nach glutenfreiem Frühstück nachkamen. Das war für uns auch der erste echte Kontakt mit Japanern und der japanischen Sprache. Für uns wirklich sehr witzig, da Japaner eine komplett andere Gestik und Ausdrucksform haben.
Besonders witzig fand Markus die Situation, als er noch einmal die Bestellung von Kaffee auf Tee ändern wollte. Worauf der japanische Mitarbeiter mit einem “uhhh”, dann verschrecktem “ooh” und “Hai Hai” antwortete. Das hatte Markus wirklich nicht erwartet und führte zu unserem Running-Gag, bei dem wir uns gegenseitig die eine Frage mit “hooo”, “hmm”, “hai” und “huuuh” beantworteten 😛

Das waren unsere ersten Erfahrungen in Japan, die aber auch erst der Start in eine Reise sein solltne, bei der wir diese so alte und interessante Kultur näher kennenlernen durften.
Mehr dazu im nächsten Beitrag.

Simone & Markus

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